Joshua Sobol

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Joshua Sobol, geboren am 24. 8. 1939 in Tel Aviv. Der Vater stammte aus Rußland, die Mutter aus Polen; die Familie war zionistisch orientiert. Sobol besuchte das Gymnasium in Tel Aviv, war Mitglied der links-zionistischen Jugendbewegung “Ha-Schomer Ha-Za'ir” und 1957–1965 des Kibbuz Schamir. Nach dem Militärdienst studierte er 1961–1963 Literatur, Geschichte und Philosophie am Seminar für Kibbuz-Lehrer in Tel Aviv, anschließend unterrichtete er Literatur in seinem Kibbuz und schrieb erste Erzählungen. 1965–1970 Philosophiestudium an der Sorbonne und Pariser Korrespondent der Zeitung “Al Ha-Mischmar”. 1970 kehrte er nach Israel zurück, arbeitete weiterhin für “Al Ha-Mischmar”, leitete Theater-Workshops und begann, für das Theater zu schreiben. Zunächst verfaßte er sozialkritische Dokumentarstücke, dann auch einige Satiren und seit dem Ende der siebziger Jahre zeitgeschichtliche Stücke, die sich mit dem Spannungsfeld Judentum – Zionismus – Staat Israel befassen. 1984–1988 künstlerischer Direktor und Hausautor des Stadttheaters Haifa. Er wohnte mit seiner Frau Edna, einer Bühnen- und Kostümbildnerin, und zwei Kindern in Tel Aviv. Achtzehn Stücke von Sobol wurden seit 1971 in Israel aufgeführt und seit “Ghetto” (1984) zunehmend auch im Ausland, besonders in Europa. “Das Jerusalem-Syndrom” verursachte 1988 einen derartigen politischen Eklat, daß Sobol vorläufig nach London übersiedelte.

*  24. August 1939

von Ute Bohmeier